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Sicherer Umgang mit Quarzfeinstaub

Kristallines Siliziumdioxid1 – oder einfacher: Quarz1 – ist ein wesentlicher Baustein unseres modernen Lebens und ein wichtiger Rohstoff für die produzierende Industrie. Das Mineral Quarz ist in zahlreichen Erzeugnissen unseres Alltags zu finden, wie z. B. Computer, Telefone, Autos und Busse, Glas und Keramik, aber auch in Straßen und auf Bahntrassen und natürlich in unseren Wohnungen oder Häusern.

 

Im normalen Leben ist der Kontakt mit Quarz völlig unbedenklich. Bei der industriellen Be- und Verarbeitung selbst, wenn also quarzhaltige Minerale oder Gesteine zerkleinert, gemahlen, gebohrt oder in ähnlichen industriellen Arbeitsabläufen behandelt werden, entwickeln sich feinste Staubpartikel, die man als Quarzfeinstaub oder RCS (englischer Fachbegriff: Respirable Crystalline Silica) bezeichnet. Werden über viele Jahre hinweg hohe Mengen dieser Feinstaubpartikel regelmäßig eingeatmet, kann dies zu Entzündungen in der Lunge führen, die unter Umständen Silikose als lang bekannte Lungenerkrankung auslösen können. Schwere Silikose-Fälle können in der Folge zu Lungenkrebs führen.

 

Die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen, nationale Gesetzgeber, Behörden und die EU arbeiten im Rahmen des NEPSI-Übereinkommens eng zusammen, um die Gesundheit der Arbeitnehmer zu schützen (siehe www.nepsi.eu).

 

Dieser „Multi-Stakeholder“-Ansatz gilt mittlerweile als Vorbild für die Zusammenarbeit von Industrie, Arbeitnehmervertretern und Gesetzgebern. Quarzfeinstaub stellt für den Menschen im Alltag kein Risiko dar. Unter freiem Himmel verteilt sich Quarzfeinstaub sehr schnell. Befindet man sich nicht in unmittelbarer Nähe eines industriellen Herstellungsprozesses, ist die jeweilige Quarzfeinstaubkonzentration in der Atemluft so gering, dass sie sich weit unter den zulässigen Grenzwerten am Arbeitsplatz bewegt. Dies stellen verschiedene Aufsichtsbehörden für Sicherheits- und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz immer wieder fest.

 

 

Zur Unterstützung hat NEPSI einen Fünfjahresplan mit folgenden Kernpunkten entwickelt:

 

1.       Entwicklung eines konkreten Aktions- und Ausbildungsprogramms mit Orientierungshilfen für kleine und mittelständische Unternehmen mit ihren Nachwuchskräften sowie aktuelle, zielgruppengerechte Informationen und Kommunikationsmaßnahmen zur Kontrolle der Quarzfeinstaubexposition.

2.       Überarbeitung des „Leitfadens für bewährte Praktiken“ (Good Practice Guide) sowie der Anleitungsblätter (Task Sheets).

3.       Erarbeitung einer detaillierten, standardisierten Expositions-Messmethode.

4.       Fortführung der Berichterstattung zu Kennzahlen und Schlüsselindikatoren, Ausweitung der NEPSI-Beteiligung durch regelmäßige Aufklärungsarbeit sowie Öffentlichkeitsarbeit für das NEPSI-Abkommen in Zusammenarbeit mit Sicherheits- und Gesundheitsschutzexperten.

5.       Inhaltliche bzw. sprachliche Kohärenzprüfung der NEPSI-Vereinbarung und des „Leitfadens für bewährte Praktiken“ nach der Aktualisierung der Karzinogen- und Mutagen-Richtlinie (2017/2398/EG).

 

Einen Download des gesamten Whitepapers finden Sie hier: Whitepaper

 

 

Weiter Informationen auf www.bv-miro.org

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