Kleine Steinchen für die Fitness

Gritfütterung bei Küken und Junghennen

Häufig steht bei Hühnerhaltern die Frage im Raum, ob bereits bei der Kükenaufzucht bzw. bei Junghennen Grit eingesetzt werden soll. Die Meinungen bezüglich Gritzufuhr bereits im Kükenalter gehen etwas auseinander. Von mehreren Autoren wird die Meinung vertreten, dass bei der Fütterung von mehlförmigem Futter Grit nicht erforderlich ist. Der Grit wird auch als „Zahnersatz“ des Geflügels bezeichnet. Es wurde zwar nachgewiesen, dass Geflügel mit seinem Muskelmagen auch ohne Steinchen im Magen leben kann. Neuere Untersuchungen unterstreichen aber, dass das Futter besser ausgenutzt wird und damit die Leistung durch den Zusatz von Grit verbessert werden kann. Der unlösliche Grit stimuliert zudem die Ausbildung des Kropfes und des Magens, erzielt damit eine Erhöhung der Futteraufnahmekapazität und wirkt somit verbessernd auf das Wachstum der Tiere ein.

 In der spezialisierten Junghennenaufzucht wird das aus diesem Grund bereits in der ersten und zweiten Lebenswoche einmal pro Woche eine Gritgabe verabreicht (1g/ Tier; Körnung 1 bis 2 mm) verabreicht. In der dritten bis achten Lebenswoche einmal im Monat eine Menge von 3g/Tier mit einer Körnung von 4-6 mm. Wer nur kleine Tierbestände betreut, muss nicht verschiedenen Grit mit verschiedener Körnung kaufen. In diesem Fall können die kleinen Mengen in den ersten Wochen durch Zerkleinern den Tieren bereitgestellt werden. In einigen spezialisierten Junghennenaufzuchtbetrieben, die nach ökologischen Richtlinien arbeiten, wird gegenwärtig auf Grit verzichtet. Dafür steht den Küken aber ab dem ersten Tag ständig Sand mit entsprechender Körnung zur Verfügung. Die Steinchen wirken etwa in der gleichen Weise wie Grit.

Bis zu drei Tage ist bekanntlich das Küken über das Ei, den Dottersack versorgt. Neue Erkenntnisse zeigen auf, dass nach 24 Stunden mit einer Zufuhr von Wasser und Futter begonnen werden sollte. In der Lehr- und Versuchsstation „Schlobachs Hof“ in Böhlitz-Ehrenberg bei Leipzig wurden unter der Leitung von Prof. Müller die Küken in den ersten 24 Stunden auf Sand gehalten und dazu Wasser angeboten. Diese „Fütterung“ und Haltung führte nach Ansicht der Lehranstalt zur „Reinigung“ der Küken, zur Stabilität des Verdauungstrakts.

 Oftmals wird in der Junghennenaufzucht, und speziell dann in der Legehennenhaltung, vor allem wenn diese nach ökologischen Richtlinien erfolgt, ein Anteil des Futters durch Weizen ergänzt. Dann ist das Angebot an unlöslichem Grit (z.B. Quarzkies) unerlässlich. Im übrigen ist der Anteil Weizen in der Ration sehr langsam zu steigern. Dabei sin die Normen des  mittleren Rohproteingehaltes und Energiegehaltes in der Ration zu beachten und zu gewährleisten. Die Weizenzufütterung hat eine Reihe positiver Effekte. Die Ausbildung des Verdauungstraktes (Kropf und Magen) wird gefördert und damit die Leistung verbessert. Darüber hinaus führt die Weizenzufütterung auch zu einer Verbesserung des Kotes und somit der Qualität der Einstreu. Nicht zuletzt können die Futterkosten durch die Zufütterung des Weizens etwas reduziert werden.

[Quelle: Bauernzeitung; Dr. Manfred Colze]

Dyn. Kontaktformular

Wir antworten in Kürze