Trommeltrockner für Norwegen aus Dorsten

Anfang April 2014 erreichte die Firma EUROQUARZ ein Anruf der POSSEHL SPEZIALBAU „Wissen Sie, wo wir auf die Schnelle einen transportablen Trockner für Basaltsplitt herbekommen?“ Die
vage Zeitangabe „auf die Schnelle“ war die Umschreibung für 4 Wochen, denn diese Zeitspanne stand noch zur Verfügung, bis zum Beginn der Arbeiten an den Betriebsflächen des Flug-hafens Bodø im Norden Norwegens, nicht weit vom Polarkreis gelegen.  Und wie es der Zufall will, wir wussten, wo solch ein Trockner zu finden war, nämlich bei EUROQUARZ in Dorsten. Der Trockner, der vor ca. 15 Jahren aus einer Insolvenzmasse billig erstanden wurde, fristete seither auf unserem Werksgelände ein einsames und inflationäres Dasein, rostete still vor sich hin und wurde von Jahr zu Jahr um Anlagenaggregate zwecks Ersatzteilspende erleichtert.   Trotz der kaum noch vorhandenen und der nicht funktions-tüchtigen Peripherieaggregate  entschloss sich POSSEHL SPEZIALBAU, den Auftrag an EUROQUARZ zur Runderneuerung, Ergänzung und teilweise Neubau des Trommeltrockners zu erteilen.   Funktionsprinzip des Trommeltrockners Feuchter, gebrochener Basaltsplitt in der Körnung 2 - 5 mm wird über einen Aufgabetrichter und einer Dosierrinne in den hydraulisch angetriebenen Trommeltrockner aufgegeben. Der Trommeltrockner besitzt eine Feststoffleistung, bei einer 5 %igen Aufgabefeuchte von ca. 10 Tonnen pro Stunde. Als Feststofftemperatur waren von POSSEHL SPEZIALBAU ca. 100° C bei 0,1 % Restfeuchte gewünscht, da die niedrigen Umgebungstemperaturen im hohen Norden die Verarbeitbarkeit des kunststoffgebundenen  Basalts einschränkt und die Verlegeleistung stark reduziert. Der Trommeltrockner ist  mit einem  700 kW Ölbrenner ausgerüstet, welcher die Trockenluft zwischen  600 - 900° C erhitzt. Die feuchte Trocknerabluft wird über Abluftleitungen und Abluftventilator aus dem Trockner abgesaugt, über einen Zyklon zur Abscheidung der mitgeführten Stäube geführt und über einen Kamin in die Umgebung abgegeben. Zur Brennstoffbevorratung ist auf dem transportablen Unterbau ein Kraftstoffcontainer mit einem  Nutzvolumen von 950 l installiert. Das Heizöl wird mittels einer Ölpumpe und den erforderlichen Sicherheitsarmaturen dem Brenner zugeführt. Der getrocknete und erwärmte Splitt wird über ein kurzes Band, welches bei Anlagentransport in den Auflieger geschoben wird, ausgetragen und zur Weiterverarbeitung sofort abtransportiert.     Verwirklichung der Vision      Planen, Bestellen, Bauen, Risikobeurteilung, CE-Kennzeichnung, zwischenzeitlicher Leistungstest incl., alles erfolgte gleichzeitig und doch in koordinierter Abfolge. EUROQUARZ hat mit dem Bau der funktionierenden, mobilen Trocknungsanlage die gute Qualifikation und das hohe Engagement seiner Mitarbeiter eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Als die Anlage Mitte Mai 2014 von Dorsten aus auf Reisen ging, war die Tinte auf der Bedienungsanweisung und die Farbe auf der Anlage noch nicht getrocknet - aber das sollte eine Trocknungsanlage hinbekommen!