Faktencheck

Der "Flächenfresser" Eine Landschaft von Baggerlöchern?

 

"Rohstoffe sind in Abhängigkeit von ihrer geologisch-tektonischen Entstehungsgeschichte ungleich verteilt, ausgeprägt und gewinnbar. Sie sind - mindestens in dem Maße wie hydrologische oder ökologische Schutzgüter - in ausgeprägter Weise standortgebunden."


Rohstoffbericht NRW, 2005

 

Raubbau! Flächenfraß! Mondlandschaft! Landschaftsvernichter! - Wer in der Gewinnung von heimischen, mineralischen Rohstoffen tätig ist, darf nicht zimperlich sein bei dem, was er zu hören bekommt, wenn ein neues Abbaugebiet erschlossen oder ein bestehender Steinbruch erweitert werden soll. Er sollte sich in jedem Falle auf eine  emotionale Diskussion einstellen. Um einen Fakt kommt man schließlich nicht herum: Die Gewinnung oberflächennaher mineralischer Rohstoffe ist mit einem Eingriff in Natur und Landschaft verbunden. Die Annahme, dass danach weite Flächen unseres Landes unwiderruflich zerstört und verloren sind, ist allerdings falsch. Es lohnt sich ein genauer Blick auf einige Fakten:

 

  • Von einer flächenmäßig weitreichenden Inanspruchnahme ganzer Landstriche kann keine Rede sein. Nach den Angaben der Bundesanstalt fur Geowissenschaften ergibt sich bezogen auf die Gesamtfläche Deutschlands ein Anteil von 0,0072 % für den im Jahr 2009 genutzten Anteil realer Gewinnungsfläche. Die Gewinnung ist standortgebunden, daher ist in einigen Regionen der Flächenanteil höher, in anderen Landesteilen findet eine Abbautatigkeit dagegen gar nicht statt. Doch selbst im vergleichsweise intensiv betroffenen Regierungsbezirk Düsseldorf überschreitet der Anteil der ausgewiesenen Abgrabungsflächen nicht einmal 0,7 %.
  • Die Flächen werden im Gegensatz zum Siedlungs- und Verkehrswegebau nicht dauerhaft in Anspruch genommen. Stattdessen stehen sie nach erfolgter Gewinnung anderen Nutzungen wieder zur Verfügung. Die Inanspruchnahme erfolgt somit bloß temporär, auch wenn sie sich über langfristigere Zeiträume verhält. Nach wenigen Jahrzehnten stehen die Flachen in gesetzlich vorgeschriebenen rekultiviertem/renaturiertem Zustand bereit.
  • Bereits heute werden neue Gewinnungsprojekte mit klaren Zielvorstellungen avisiert, wie die einmal abgeschöpften Flächen später verwendet werden sollen. Dies geschieht im Dialog mit Eigentümern, Behörden und Nachbarn. Von der Flächeninanspruchnahme profitiert im Übrigen am meisten der Naturschutz. Während weit uber die Hälfte der Flächen vor der Abgrabung landwirtschaftliche Flachen waren, wird der überwiegende Teil der Abgrabungsfläche dem Naturschutz zur Verfügung stehen. Das korrespondiert ferner mit dem Umstand, dass bereits heute zahlreiche ehemalige Abbauflächen Naturschutzgebiete darstellen.

 

Der signifikante Beitrag der Rohstoffindustrie zum Natur- und Artenschutz ist mittlerweile auch unter den Naturschutzverbänden akzeptiert und anerkannt. In den letzten Jahren sind mehrere Vereinbarungen und gemeinsame Erklärungen von Nabu, BUND und der Industrie zustande gekommen, die den Beitrag der Gewinnungsindustrie zum Naturschutzwürdigen, aber auch einfordern. Insbesondere im Bereich der Erhaltung der Artenvielfalt leistet die Branche einen bedeutenden Beitrag. In vielen Fällen
können die Unternehmen mit Stolz auf die durchgeführten Projekte zurückblicken. Daruber hinaus dürfen allerdings auch die anderen Folgenutzungen nicht vergessen werden. Ein ebenso erheblicher Anteil wird der Land-] und Forstwirtschaft wieder zur Verfügung gestellt oder dient der Freizeitnutzung oder dem Hochwasserschutz.


Ein Flächenfresser ist die Rohstoffindustrie ganz gewiss nicht. Der Anteil an der Gesamtfläche ist sehr gering, wenn man sie mit anderen Raumnutzern vergleicht. Die Flächen gehen nicht dauerhaft verloren. Sie stehen nach ihrer Nutzung als Rohstoffquelle anderen Nutzungen zur Verfügung. In der Bilanz profitiert der Naturschutz am stärksten von der temporaren Nutzung.

 

Quellen: Bundesverband Baustoffe . Steine und Erden e.V., Studie .Naturschutz und Zementindustrieg VdZ, Bundesanstalt

für Geowissenschaften, Rohstoffbericht des Landes NRW 2005

 

vero – Verband der Bau‐ und Rohstoffindustrie e. V. • Düsseldorfer Str. 50 • 47051 Duisburg • www.vero‐baustoffe.de

Dorsten

Dipl.-Ing.

Holger  Vespermann

Vertriebsleiter, Prokurist

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