Wenn der Werksleiter zum Weihnachtsmann wird – und Rudolf das Rentier fast die Logistik übernimmt
Letzten Freitag im Euroquarz-Werk Dorsten war schon vor dem ersten offiziellen Programmpunkt klar: Das wird eine Weihnachtsfeier mit stabilem Start-Zugmoment. Der Grund stand nicht auf der Agenda, sondern plötzlich mitten in der Belegschaft – standesgemäß gekleidet und mit der Mission: Mummel-Beutel verteilen, Stimmung verteilen, Weihnachtsmodus aktivieren.
Denn was die Firma als kleines Weihnachtspräsent bestellt hatte, wurde nicht einfach „ausgegeben“. Nein. Der Werksleiter und sein Stellvertreter entschieden sich für die Premium-Variante: Verteilung im Kostüm, mit der Sorte Auftritt, bei der selbst der letzte „Ich bin nur kurz hier“-Kollege unweigerlich grinsen muss. Und während die Mummel-Beutel die Hände wechselten, wechselte im Werk die Atmosphäre von „Freitag, letzte Aufgaben“ zu „Freitag, jetzt wird’s festlich“.
Man konnte förmlich sehen, wie sich zwischen Spind und Gang – irgendwo zwischen „Danke!“ und „Wer hat euch denn da reingelassen?“ – diese kleine, seltene Werksmagie breitgemacht hat: ein kurzer, gemeinsamer, wirklich lustiger Moment. Nicht geplant im Sinne von PowerPoint, sondern geplant im Sinne von: Wir machen das jetzt einfach mal richtig. Und richtig heißt in diesem Fall: Kostüm an, Beutel in die Hand, los geht’s.
Natürlich blieb eine Frage nicht aus: Wie hat das Logistik-Setup das geschafft? Hier kommt Rudolf das Rentier ins Spiel. Offiziell war er nicht im Schichtplan, inoffiziell aber ganz klar der heimliche Projektleiter „Weihnachtsstimmung Q4“. Denn irgendwo muss ja diese plötzliche Leichtigkeit hergekommen sein – und wenn man genau hinhörte, klang es fast so, als würde Rudolf im Hintergrund leise motivierend schnauben: „Los, schneller, da vorne wartet noch die Abteilung, die tut sonst so, als hätte sie keine Zeit für Spaß.“
Am Ende war es genau das, was so gut getan hat: kein großes Theater, sondern ein kleines, charmantes. Ein Weihnachtspräsent, das nicht nur überreicht, sondern inszeniert wurde – mit genau der Portion Humor, die man braucht, um gemeinsam in den Feierabend und anschließend in die Weihnachtsfeier zu rutschen.
Kurz gesagt: Dorsten hatte letzten Freitag einen Auftakt, wie man ihn sich wünscht. Und falls Rudolf tatsächlich irgendwo um die Ecke stand: Gute Arbeit, Rentier. Nächstes Jahr gern wieder – aber dann bitte mit Warnweste.




